UPDATE: Leider konnten wir den Antrag in der Sitzung aus Zeitgründen nicht mehr behandeln. Wir werden ihn beim nächsten Termin nochmal einbringen.

Heute am Dienstag, den 16. Oktober 2018, wird der neue studentische Konvent der Universität Bamberg das erste Mal zusammenkommen. Dabei wird die BAGLS (Bamberger grün-linke Studierendeninitiative) einen Vorschlag für die Veränderung des Semestertickets einreichen.

Wir wollen beim Verkehrverbund Nürnberg (VGN) vier verschiedene Angebote einholen, über die dann alle Studierenden in einem Referendum abstimmen dürfen:

  1. Ein voll-optionales erweitertes Semesterticket für den gesamten VGN-Bereich. Dieses kaufen sich nur die Studierenden, die es benötigen. Es könnte daher aber teuer werden.
  2. Ein teil-solidarisches optionales Semesterticket für den gesamten VGN-Bereich, bei dem jede*r immatrikulierte Studierende pro Semester einen überschaubaren Betrag zahlt, das optionale Ticket im Gegenzug aber maximal 150 € kostet.
  3. Ein teil-solidarisches Modell wie b), mit maximalen Kosten für das optionale Ticket von 100 €.
  4. Ein voll-solidarisches Modell, bei dem der Gültigkeitsbereich des Semestertickets auf den gesamten VGN-Bereich ausgedehnt wird. Dieses Ticket soll zu allen Zeiten während des Semesters gültig sein.

Wie wir auf die Zahlen und Ideen gekommen sind? Die Umfrage zum Semesterticket vom letzten Semester hat ergeben, dass sich viele Studierende ein erweitertes Semesterticket wünschen, aber nur wenig dafür bezahlen wollen. Nur ca. 2 % der Studierenden würden ein Ticket teurer als 200 € kaufen, immerhin ca. 11 % wären bereit, 150 € oder mehr zu bezahlen. Dagegen ist mehr als jede*r Dritte bereit, 100 € oder mehr dafür zu zahlen. Im Bereich „Unter 100 €“ ergab sich ein kumulierter Anteil von 97 %.

Wir wollen, dass möglichst viele Menschen den Nahverkehr benutzen. Denn Busse und Bahnen sind für weite Entfernungen am nachhaltigsten. Und angesichts des Klimawandels und der schlechten Luftqualität in deutschen Städten ist es höchste Zeit zu handeln: Indem der Nachverkehr attraktiver wird. Und bezahlbar bleibt.

Viele Studierende der Uni Bamberg, wohl mehr als 2000 Personen, haben ihre Postadresse außerhalb des aktuellen Gültigkeitsbereichs. Viele von ihnen pendeln etwa aus Nürnberg in die Universität – wir wollen, dass diese Menschen den Zug verwenden. Momentan kostet ein Ticket nach Nürnberg jeden Monat 160 €, die Spritkosten für einen Kleinwagen auf der selbe Strecke sind deutlich günstiger. Konsequenz: Volle Autobahnen, belegte Parkplätze, schlechte Luftqualität und CO2-Ausstoß. Dagegen könnte man die Zeit im Zug sinnvoll verwenden, z.B. zum Lernen, Lesen oder Entspannen.

Doch auch für Nicht-Pendler ermöglichtt das erweiterte Ticket viele neue Möglichkeiten: Viele können die Familie und Freunde wieder öfter besuchen. Vorlesungen und Seminare in Erlangen oder das Praktikum in Nürnberg sind gut und günstig erreichbar. Im VGN-Bereich gibt es viele Unternehmen und Institutionen, die Werkstudenieredndenjobs etc. anbieten. Und letzten Endes kann man auf Konzerte in Erlangen gehen oder auf den Staffelberg wandern. Und das alles so, dass der Geldbeutel danach nicht weinen muss.

Und dann ist da noch der Wohnungsmangel in Bamberg. Wenn es ein gutes, günstiges Ticket in die umliegenden Gemeinden und Städte gibt, lassen sich dort ebenfalls Studierende nieder, die dann das Umland bereichern und den Wohnungsmarkt in Bamberg entlasten.

Wie es nun weitergeht: Nachdem wir den Antrag hoffentlich im Konvent beschließen, wollen wir auf den VGN zugehen und gemeinsam die genauen Preise verhandeln. Wenn diese bekannt sind, wollen wir Diskussionen veranstalten und schließlich alle Studierenden abstimmen lassen. Das Modell, das dann ausgewählt wird, wird vertraglich zwischen dem Studentenwerk Würzburg und dem VGN festgehalten.

Wenn alles reibungslos läuft, könnte es schon nächstes Semester das erweiterte Ticket geben!