Dr. Steuer-Flieser, Kanzlerin
Professor, Kanzler, Politiker? Das repräsentiert nicht die Realität, auch wenn es in den Medien oft so aussieht. Im Rahmen unserer Themenwoche zu Feminismus haben wir nach positiven Vorbildern gesucht, die das geschlechtliche Ungleichgewicht im öffentlichen Verständnis aufweichen und als Ermutigung dienen sollen. Das ist das Ergebnis. Viel Spaß beim Lesen!
Wer sind Sie?
Mein Name ist Dr. Dagmar Steuer-Flieser, ich habe in Regensburg und München Jura studiert und bin von Beruf Kanzlerin der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Ich interessiere mich für Kunst und Kultur, bin ein Familienmensch und verbringe meine freie Zeit gerne in der Natur.
Wie sind Sie Kanzlerin der Universität geworden?
Bis 2008 war ich bereits Vizekanzlerin an Universität Bayreuth. Als die Kanzlerstelle in Bamberg frei wurde, habe ich mich, wie das üblich ist, beworben und erhielt den Zuschlag.
Was ist für Sie das Wichtigste/Spannendste an Ihrer Tätigkeit?
Mir ist das Wichtigste, dass das Zusammenspiel aller Menschen an der Universität gut funktioniert. Jeder ist auf die Mitarbeit, auf die Kollegialität und die gegenseitige Unterstützung angewiesen. Erfolgreiche Werke sind immer Folgen gemeinschaftlichen inneren Wirkens.
Wo sehen Sie die größte Herausforderung für die Universität Bamberg in den nächsten Jahren?
Ich erwarte große Herausforderungen im Abgleich von Forderungen und Erwartungen mit den zur Verfügung stehenden Mitteln.
Autonomiezuwachs, neue gesetzliche Anforderungen und Erwartungshaltungen sind überproportional zu den Ressourcenausstattungen gewachsen, so dass Wünschenswertes und sogar Notwendiges schwer zu erfüllen sein dürfte.
Meinem „jüngeren Ich“ würde ich raten, sich auf den eigenen Instinkt zu verlassen, weniger Ziele zu verfolgen, sondern sich mehr auf die jeweilige Situation einzulassen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Gelassen bleiben, Chancen von Gelegenheiten unterscheiden, da die wirklich wichtigen Dinge sich im Leben meistens anders darstellen als man sie in der Planung vorsieht. Summa summarum würde ich meinem „jüngeren Ich“ empfehlen, alles wieder so zu machen.